… und das war er auch! Aber wieso?
Die Zeit vergeht ja echt wie im Fluge. Mittlerweile sind fast 6 Jahre seit meinem ersten Triathlon vergangen. Begonnen habe ich mit Triathlon, da ich irgendwie schon immer das machen wollte, was ich eigentlich nicht kann. Meine Angst vor Spritzen therapierte ich mit ein paar Tattoos, meine Probleme mit der Höhe brachten mich zum Klettern und Bergsteigen und fehlende Ausdauer und die Unvorstellbarkeit eines Marathonfinishs brachten mich zum Laufen. Als ich 2006 live verfolge, wie Norman Stadler in Hawaii siegte, war ich unheimlich fasziniert von der Leistung und überhaupt vom Triathlon. Schwimmen ???? … Brust ja, Rücken nur auf ner Luftmatratze und vom Kraul wußte ich nicht einmal, wie die Bewegung überhaupt funktionieren sollte. Ich brannte mir den Bericht damals auf CD und schaute es mir immer mal wieder an. Durch mein Fernstudium ab 2007 rückte der Sport etwas in den Hintergrund, aber ich bewegte mich immerhin noch.
Durch Thomas, einen Kommilitonen hörte ich von Jörg. Begeisteter Triathlet, der Thomas zum Triathlon überreden wollte. Ich konnte es mir zwar immer noch nicht vorstellen, fing aber an mich auf youtube mit Schwimmvideos zu befassen und begann immer mal wieder im Schwimmbad anstatt Brust Kraul zu schwimmen. 4x25m Brust, dann 1x25m Kraul … dann Erholungspause am Beckenrand. 🙂 So fing das 2011 an. August 2011 startete ich bei meinem ersten Triathlon. Leute, war ich KO, aber glücklich, wie selten vorher in einem Ziel. Warum? Weil ich etwas gemacht hatte, was mir unmöglich schien. Wer kennt sie nicht die Aussagen: „Würde ich schon machen, wenn nicht das und das wäre“ oder „Ja das ist schon cool, aber …. was auch immer. Nur wenn Du Deinen Komfortbereich verläßt, neue Dinge probierst und das Unerreichbare versuchst zu schaffen, dann wird das Finish ein Fest. Dabei spielt die Distanz eines Wettkampfs primär erstmal keine Rolle. Der Versuch zählt. Nunja, so nahmen die Dinge ihren Lauf und die Faszination Langdistanz ließ mich nicht los. 2013 war es dann soweit. Erste Langdistanz beim Ironman Frankfurt. Auch hier war das Finish einfach gigantisch. ich hatte das geschafft, was mir noch 6 Jahre zuvor als unvorstellbar erschien. Die Faszination Triathlon hält mich in ihrem Bann, aber ich merkte, dass ich mich in einem „Komfortbereich“ bewegte. Neue Herausforderungen waren nicht in Sicht. Wie kann man sich also aus diesem Bereich wieder herauswagen? Entweder schneller werden oder noch härter/anspruchvoller? Wie in dem Blog zu lesen habe ich es mit schnell versucht oder besser gesagt mich da anstecken lassen. Ich mußte aber merken, dass das nicht meins ist. Erstens bin ich keine Rakete und zweitens fehlt mir da der letzte Ehrgeiz und die Konsequenz. Härter/anspruchsvoller? Hmmm, wie definiert man das? Aus meiner Sicht entweder durch eine längere Distanz, mehr Höhenmeter oder extreme klimatische Bedingungen.
Nach dem Ironman in Vichy ging ich also mal in mich und dachte über neue Ziele nach. Die primärte Frage war: „Was hat Dich schon immer fasziniert oder was hielst Du bis jetzt für unmöglich machbar aus Deiner Sicht?“. Längere Distanz als Ironman kann ich mir aktuell beim besten Willen nicht vorstellen und ich glaube das fasziniert mich auch nicht, da man damit direkt Beklopptenstatus erreicht. 😉 Mehr Höhenmeter, extremeres Klima … NorseMan, EmbrunMan … hmmm klingt nach einer Herausforderung, aber irgendwie war es nicht das, was ich aktuell für nicht machbar hielt. Klar das ist alles mega hart, aber nicht unrealsitisch machbar. Ok, klingt jetzt völlig abgehoben, aber ich war ja auf der Suche nach dem, was mich auch im Inneren mit einer gewissen Ehrfurcht triggerte.
Nunja, es dauerte etwas und als ich so mal meine Marathonteilnahmen zählte und auf 18 Teilnahmen kam machte es Klick. Wenn ich mir etwas nicht vorstellen konnte und es ein komplett neues Ziel wäre, dann der Supermarathon beim Rennsteiglauf. Wie oft lag ich schon mit Krämpfen in Schmiedefeld im Ziel nach 43km und dachte mir beim Anblick der Supermarathonis: Unvorstellbar, nicht machbar, wie zur Hölle machen die das? Ziel: Der 20te Marathon sollte der „Lange Kanten“ von Eisenach werden.
Also angemeldet und gleich dick über Facebook gepostet, damit ja gleich Druck da ist und man keinen Rückzieher macht. 🙂 Nachdem ich mal zwei Nächte drüber geschlafen hatte und auf meine Beine nach einem lockeren 10km Läufchen hörte wurde mir klar, was ich mir da vorgenommen hatte. Aber auch genau darauf kommts ja an. Mit nem Klecks in der Hose ziehst Du Deinen Plan und Vorgaben durch und probierst auch neue Dinge aus. Ich fing an meinen Laufstil umzustellen und versuchte soviele Kilometer, wie möglich abzuspulen. Erfahrungen aus den Ironmanvorbereitungen mit einfließen lassen (Regeneration, eigene Werte beachten …) und versuchen locker zu bleiben. Klappte soweit auch super. Mit den Spirowerten von Daniel Holzinger und seinem Buchtip Chi Running war ich schnell auf 100km/Woche. Umfänge, die ich nie für möglich gehalten hätte. Vor allem war ich nicht mega platt. Das war toll. Gut, für Schwimmen udn Radeln war keine Zeit mehr, aber das war ja irgendwie klar. Ich spulte also mein Programm ab und es fühlte sich gut an. Im Endeffekt war es so, dass ich dann auf den langen Läufen (34km und mehr) immer so 20-30 min langsamer, als die 6min Zeit war. Da die Läufe meistens flach oder zumindest weniger Höhenmeter als im Vergleich zum Rennsteig aufwiesen rechnete ich mir die vorraussichtliche Dauer des SM aus. Wenn es richtig gut laufen würde, dann wäre ich nach 8 Stunden evtl knapp drunter im Ziel. Sollte es „schlecht“ laufen 9 Stunden oder mehr. Die Vorbereitung war top. 1400km und ca 14.000HM hatte ich in den Beinen und sogar einen kleinen Ultramarathon mit 53,5km (No.19) im Training absolviert. So ging es also nach Eisenach. Ich war irgendwie gar nicht richtig nervös, sondern wollte es nun einfach auch machen.
Zum „Rennen“ kann ich gar nicht soviel schreiben. Es war einfach toll. Wetter spielte mit, ich ging verhalten an und genoß das eine oder andere kleine Gespräch bis km 30. Prinzipiell gilt zu sagen, dass bei einem Supermarathon nicht soviel gequatscht wird, wie bei einem Marathon. Ich glaube das jeder weiß, dass es an dem Tag auf jeden Fall noch weh tun wird und da konzentriert man sich eben mehr auf sich. Ging mir ja auch so. Mental stellte ich mich so ein, einfach 7x10km zu laufen, Rest wird dann schon gehen. Nach 30km horche ich in mich und denke mir: OK, die Beine sind nicht gerade mehr frisch (wie auch nach knapp 900HM), aber nach 3,8 Swim und 180 Bike bist schonmal mehr rumgeeiert. Ausserdem sind es dann ja nur noch 4x10km 🙂 Was soll ich sagen, das ständige auf und ab und die teilweise steilen Passagen (egal ob hoch oder runter) ziehen Dir wirklcih jedes Korn aus den Beinen. Zwischen 30 und 50 Kilometern läuft es eigentlich ganz gut. Ich muss mich teilweise bremsen, da ich schlimmstes befürchte. ..und ich sollte Recht behalten. Ab Oberhof wirds dann doch fies. Energetisch ist alles toppi, aber die Füße und Beine meckern ordentlich. Da es mir aber gut geht konzentriere ich mich einfach aufs sture Weiterlaufen. Die Kilometer gehen rum, wenn auch nicht mehr so schnell und ich verfluchte jede Bergabpassage, da die Oberschenkel da brannten, wie Feuer. Als ich das Schild mit km 68 sehe kommt aber wieder Freude auf. Da stand fest ich finishe das Ding und wenns ab hier auf allen Vieren ist. Und wenn man dann einen Schritt nach dem anderen macht, kommt man auch in Schmiedefeld an.
Und da war er wieder, dieser unvergessliche Moment. Es kommt eine tiefe Freude über das Erreichte auf und Du bist einfach nur happy.
Blog
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Der 20te sollte was Besonderes sein …
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Erkenntnisse die 2te ….
Aaaaaah, was für ein tolles Gefühl es richtig gemacht zu haben. 🙂 Soviel schonmal vorab.
Es kann eben nicht immer alles easy und glatt laufen und das ist es auch nicht, aber prinzipiell wichtig ist ja, dass man die Dinge erkennt, sich selbst reflektiert und (hoffentlich richtigen) Schlußfolgerungen zieht. Wie in den Vorberichten zu sehen warfen sich einige Fragen auf, die ich mit einem, nennen wir es mal mentalen Richtungswechsel, beantwortet habe. Ich mußte für mich erkennen/eingestehen, dass ich nunmal nicht der Superspeedy bin und keine Wettkampfsau, die sich auf teufelkommraus mit anderen messen muß oder sich zu Supersplits mit 35km/h uffm Rad oder deutlich unter 4min/km bei Laufen pushen kann. Nein, thats not me! Wenn ich was kann, dann mich und meinen Motor so einstellen, dass ich das Ziel erreiche und dann auch in dem für mich maximalem Tempo über die Gesamtstrecke (egal ob Sprint, OD, MD oder LD).
Genau das ist es auch, was den Sport im Rahmen des Hobby- bzw Volkssportlers aus meiner Sicht ausmacht. Auch wenn so oft genutzt, in erster Linie zählt: Der Weg ist das Ziel!
Der Ironman in Vichy und der Weg dahin haben es deutlich gezeigt. Der reine Fokus auf irgendwelche Zeiten oder Platzierungen oder vereinsinterne Spielchen, wer der Schnellere ist bringen einem genau NULLKOMMANULL Punkte. Das gilt vor allem je länger die Strecke wird. Lange Distanzen (egal ob Rad, Laufen, Triathlon …) haben aus meiner Sicht für Hobbysportler wie mich das Hauptziel sich mit sich und den Strapazen, dem inneren Schweinehund und der eigenen Leidensfähigkeit zu konfrontieren und sich dort durchzukämpfen, um am Ende froh und erleichtert zu finishen. Nur so wirst Du gestärkt aus einem Wettkampf hervorgehen.Why?
Der diesjährige Saisonverlauf war doch sehr holprig. Aus den Vorjahren wußte ich, dass eine Saison irgendwann „zu lang“ werden kann. Aus diesem Grund legte ich mir einen Plan zurecht, der mich später im Jahr ins konkrete Training einsteigen ließ und mit einer Periodisierung von 3 Wochen Training und 1 Woche Pause bestückt war. Das hatte zur Folge, dass gefühlt alle zwei Level über meinem Niveau waren und Kreisel um mich fuhren. Die nun endlich mal wieder durchführten Leistungstests zeigten auch miserable Werte und Erfolge wollten sich nicht so recht einstellen. Doch gerade die objektive Betrachtung der Leistungswerte und Analyse der eigenen Einstellung brachten die Lösung zum Vorschein. Besinne Dich auf Deine physiologischen Grenzen, nutze deine Stärken und vergleiche dich nicht mit anderen.
Nachdem ich beim Laufen durch die neu bestimmten Trainingswerte einen Fortschritt bewirken konnte, wollte ich das auch auf dem Rad erreichen. Die letzten großen Radblöcke machten mich etwas nervös, wußte ich doch, wie oft ich nach 4-5 stündigen Radausfahrten KO war. Der Ausblick auf Trainingsblöcke in denen täglich solche Touren anstanden ließen die Freude gering halten. Die Lösung war hier dann zum Glück das Training nach den individuellen Wattwerten. Es war einfach genial. Durch das Training in meinem individuellen maximalen Fettstoffwechselbereich ließ mich enorme Umfänge (also für mich enorm) trainieren, ohne das ich danach tot war. Im Gegenteil, nach 5h auf dem Rad stieg ich ab und hatte noch Bock auf eine Koppeleinheit. So muß es sein! Es war mir schon klar, dass durch das reine Training der Umfänge im Fettmaxbereich natürlich keine Steigerung der Leistung/Geschwindigkeit möglich war, aber in Anbetracht der aktuellen Leistungswerte, war mein Ziel überhaupt heil über die 180km zu kommen, um noch ein bissl Kraft für den Marathon zu haben. Gleiches passierte dann beim Laufen. Training in den eigenen Bereichen und ohne dabei den Geschwindigkeiten eine zu Große Bedeutung zu geben, ließen längere Einheiten leicht bewältigen und dann stellten sich auch Fortschritte ein. Ich bin der Meinung, dass es genau das Richtige für mich war. Hätte ich diese Einheiten in Gruppenausfahrten o.Ä. untergebracht, wäre ich nicht in der Lage gewesen dies so zu absolvieren. Es muss jeder für sich selber wissen/erkennen was das Beste für ihn ist. Für den Aufbau einer Grundlagenausdauer ist aus meiner Sicht das effektivste Training allein mit sich und seinen Werten. Natürlich darf die Gruppenausfahrt oder der Lauftreff nicht fehlen, aber das sind dann Einheiten, wo ich mir nicht konkret einen Trainingseffekt erhoffe. Da geht es nur ums gemeinsame Miteinander und Genuß des Tages. Aber genug zu dem Trainingsphilosophiegeschiss, dass muss eh jeder für sich selber herausfinden, was für ihn das Beste ist. Ich glaube ich weiß es nun für mich. 🙂Zurück zum Ereknntnisthema. Es schließt sich da mit dem „angepassten“ Training ja auch schon ein bißchen der Kreis. Mach einfach Dein Ding so gut Du kannst und es auch willst und das vor allem unabhängig irgendwelcher Zeiten. 24er Schnitt ??? 28er Schnitt ??? … is mir scheißegal, ich saß 150km aufm Rad und lauf jetzt noch 10km mit Spass an der Freude. 6 min/km ??? 5:30 min/km ??? … is mir scheißegal, ich bin 26km gelaufen und fühle mich gut dabei.
Ironman in Sub12 ??? Sub11 ??? oder schneller als irgendwer ??? … is mir scheißegal, ich werde 3,8km Schwimmen , 180km Rad fahren und so lange laufen bis ich nach 42km im Ziel bin und wenn es das letzte ist was ich tue.
Und genau das ist es auch was einen durchhalten läßt. Hätte ich mich auf Zeiten fokusiert und gesagt, Schwimmen muss in 01:05h erledigt sein, Rad bei den geringen Höhenmetern musst Du in 05:45h schaffen und so wie es im Training läuft dann der Marathon in 03:50h, wäre es schier unmöglich gewesen weiter zu machen, wenn du die eigens gestellten Vorgaben nicht erreichst. Es kann soviel dazwischen kommen bei so einem Ironman, da ist es aus meiner Sicht blöd es abhängig von Zeiten zu machen. Es lief auch in Vichy und davor nicht alles nach Plan, aber ich hatte das feste Ziel zu finishen und dann machen einen hohe angesagte Temperaturen, eine irgendwie unangenehme Radstrecke und fiese Krämpfe beim Laufen einfach nicht so zu schaffen, denn das eigentliche und wichtigste Ziel ist immer noch erreichbar. Zu finishen !!! … und so kam es auch. Schwimmen in Vichy war ein Genuss, Radfahren irgendwie unangenehm und zäh, Laufen auf den ersten 21km topp und dann der zähe Kampf mit Krämpfen und dem inneren Schweinehund bis zum Ziel. Das ganze dann sogar in erfreulichen 11:52h. Hätte mir das jemand Anfang des Jahres gesagt hätte ich sofort unterschrieben und gesagt, so wäre es perfekt.
Der Bericht von Vichy kommt noch separat. 😉
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Erkenntnisse ….
So, es ist schon etwas her das ich meinen Senf abgegeben habe, aber es gab auch viel zu tun. Die letzten Berichte zeigten schon eine gewisse Unzufriedenheit und viele offene Fragen, was den Triathlon und Sport angeht. Nicht das ich keinen Spaß mehr an der Bewegung oder ein paar verrückten Sachen gehabt hätte, aber irgendwie war ein Stein im Schuh.
Es galt und gilt also mal ein bißchen Selbstreflektion zu betreiben und die Ursache zu finden. Keine Ahnung, ob das jedem mal so geht, aber es stellte sich eine gewisse Frage der Sinnhaftigkeit. Arbeiten, Freunde, Freundin und dann im Jahresschnitt 8-10 Stunden Training pro Woche … mit welchem Ergebnis (sportlich gesehen) ??? Bin ich weiter gekommen, konnte ich mich verbessern, entwickeln? Mal von den permanent verspannten Muskeln im Bein ganz abgesehen. Im März sollte ich es dann wissen. Nach knapp 8 Jahren habe ich mal wieder einer Leistungsdiagnose auf dem Laufband unterzogen und die Ergebnisse waren doch sehr ernüchternd. Maximale Sauerstoffaufnahme stark gesunken (OK, man wird nicht jünger), aerobe Ausdauerleistung schwer gekürzt und dass obwohl ich doch seit 5 Jahren wesentlich mehr und regelmäßiger in Bewegung bin. Ein Max-Speed wie mit Bleischuhen an den Füßen. Was war passiert? Ich wußte es nicht, aber mir war klar mich mal disziplinierter an die Pulsvorgaben beim Laufen zu halten.
Geiler Scheiß, da lag GA1 mal bei atemberaubenden 06:30min/km …. ABER …. nach 8 oder 10 oder 12km fühlte ich mich wesentlich besser, als nach 5km in den Wochen davor. Die vorsichtige Herangehensweise und Mut zur Pause ließen das Training leichter von der Hand gehen, kleine Erfolge stellten sich ein und der Spaß kam wieder. Klingt ein bissl komisch, aber ich hab mich gefreut wie ein Kleinkind, als ich die ersten 10km im vorgegebenen GA1-Bereich im 6er Schnitt absolvieren konnte. Ja die kleinen Dingen sind es eben. 🙂
Sollte das die Antwort auf die Fragen gewesen sein? NEIN! Die Antwort kam mir im Laufe der Wettkämpfe und dem ein oder anderen Gespräch. Die Frage, die sich jeder stellen muss ist einfach: „Warum mache ich diesen Sport?“ Logo, das war jetzt nicht schwer, aber es sich ehrlich zu beantworten und zu sehen, ob man da noch ist, ist ein anderer Punkt.
Ich möchte es mal mit Daves Worten (übrigens ein lesenwerter Blog von dem Kerle) sagen: „Wisst ihr, ich tu mich eben schwer, etwas mit Leidenschaft und Hingabe zu betreiben, wenn ständig nach Zeiten gefragt wird und was man sich für Ziele gesetzt hat. DAS Ziel, das über allem steht, ist eben der Spaß und den möchte ich mir nicht nehmen lassen, in dem ich alles auf Zeiten und rein auf Leistung reduziere. Zumal ich nicht immer in der Lage sein werde immer nochmal einen drauf zu setzen.“
Und genau das ist auch meine Erkenntnis. Wenn ich vor Wettkämpfen Ansagen hörte wie: „Sorry, aber ich muss Dich heute aufm Rad platt machen“ oder danach: „Guter Wettkampf, ich habn Michl platt gemacht“ dann hat das in mir irgendwie nur Verwunderung und Unverständnis hervorgerufen. Warum? Weil ich diesen Sport nicht mache um schneller zu sein, als irgendjemand oder meine Stärke zu demonstrieren. Wenn ich irgendwo versuche mein Bestes zu geben, dann für mich und meine Lieben, die kommen um mich anzufeuern und nicht um mich vor jemanden zu positionieren.
Ich kann bei einem Wettkampf Letzter sein und mich trotzdem freuen, wenn ich weiß, das war alles was Du heute auf der Pfanne hattest und du hast es gegeben. Die Erkenntnis war und ist, dass ich mich habe hinreißen lassen es auf Leistungen/Ergebnisse zu reduzieren und so fehlte die nötige Gelassenheit für eine Pause oder eine ganz lockere Einheit. Wenns dann mal schnell gehen sollte, mußten super Zeiten her und wenn es nicht klappte hat man es hinterfragt. Das ist nunmal nicht meine Natur. Viel Sport, auch mal harte Einheiten oder der nötige Mumm in einem Rennen auf Risiko zu gehen, kann ich nur machen, wenn ich es eigentlich gar nicht muss, sondern will. Und genauso wird es auch weiter gehen und ich freue mich drauf.
Das es ein richtiger Richtungswechsel war hat mir die Mitteldistanz in Heilbronn gezeigt. 5km Laufen, 93km Radeln, 21km Laufen standen auf dem Plan. Ok, 2km Schwimmen wären mir lieber gewesen anstatt mit 5km in den Tag zu starten. Meine Erwartungen an mich an dem Tag waren eigentlich … KEINE. 🙂Natürlich wußte ich, dass es gar nicht so schlecht beim Laufen geht und je nachdem wie sich die Nummer entwickeln sollte wollte ich auch mal ein bissl mehr aufs Pedal treten. OK, das klingt aus meinem Mund etwas witzig, aber so eine Strecke wie in Heilbronn ist ja nicht wirklich was für mich. Hügel hoch ist eben immer noch nicht meins. Who cares? Die letzten 21km wollte ich mal schauen, was noch drin ist. Eine gewisse Freude auf ein bisschen Leiden war da und ich konnte mit doch tatsächlich mit einem Lächeln loslegen. Die ersten 5km in unter 20min und einem wirklich noch guten Gefühl in den Beinen machten Bock auf mehr. Radeln hatte ich dann mal eine neue Taktik. Ebene und Berab mal mit Druck und den Hügel hoch immer schön easy und kurz vor der Kuppe übern Berg beschleunigen. Ging ganz gut, wenngleich ich am Ende der 93km schon merkte, dass es mich einige Körner gekostet hat. Nach 03:13h waren die 93km auch schon rum. Klar, das ist keine Traumzeit, aber es war mein schnellster Schnitt bisher in Heilbronn und das obwohl vorher das Laufen war und es 25km länger war, als beim Citytriathlon. Ja, man muß auch kleine Fortschritte feiern. 🙂 Die ersten Laufkilometer gestalteten sich schwierig. Ich fühlte mich stark und fit, nur hatte ich ein paar kleine Krämpfe in den Beinen, die mich nach 2km zum Stehen brachten. Die Freude war natürlich nicht groß, aber da es mir ja um nichts ging konnte ich es locker weiter angehen lassen. So nach 4-5km hatte ich mich gefangen und die Beine meckerten nicht mehr. Ich ließ den Tacho mal auf 04:50 – 05:00min/km stehen, einfach weil es sich gut anfühlte. Runde 2 ging dann echt super von der Hand und ich hatte mal richtig Spaß an der Nummer. Zu Beginn Runde 3 sah die Welt dann noch gut aus und ich war guter Dinge die 01:45h noch zu schaffen.
Nunja, leider klappte das nur bis zu einer Bordsteinkante, die ich wohl überambitioniert hinuntergehopst bin. Zack … da war er wieder Mr. Krampf. 🙁 Ich bin das Scheißding nicht mehr losgeworden und musste nach einer Dehnpause erstmal im Schneckentempo weiter, damit sich der Muskel lockerte. Geklappt hat es nicht mehr ganz, aber ich konnte nach 01:53h dann doch glücklich und vor allen doch recht entspannt die Ziellinie überqueren. In Summe knapp unter 05:30h für diese MD ist dann doch besser, als ich mir noch vor ein paar Wochen erhoffte. Alles im Lot also und jetzt nach 1 1/2 Wochen denke ich habe ich es gut weggesteckt und es kann weiter gehen.
Die nächsten Wochen werden sehr ereignisreich werden. Eine Woche in Frauenwald zum Radeln, dann eine Woche Pause, um nochmal eine Woche in Italien die Kurbel zu drehen. Danach werden wir weiter sehen. CYA soon! -
Rück- und Ausblick
So, 2015 ist Geschichte und was soll ich sagen, es kann eben nicht immer bergauf gehen. 🙂 Rein sportlich gesehen ein durchwachsenes Jahr, was mir aber auch eigene Fehler offenbarte. Mal schauen, ob ich schlau genug bin es dieses Jahr besser zu machen.
Leider war ich anfang des Jahres noch mit meiner Schulterüberreizung beschäftigt. Ergebnis war ein stark verminderter Trainingsumfang im Schwimmen und eine gewisse Kapitulation dem eigenen Körper gegenüber, was ein vernünftiges Lauf- oder Radtraining schwer fallen lies. Da mein Körper anscheind Angst vor Hungersnöten hat, summierte sich das in einer prächtigen Gewichtszunahme. Das läßt das Training natürlich nicht leichter fallen. Irgendwie habe ich es immer wieder probiert und mit dem skifahren im Januar wohl doch die Brechstange zu arg gefordert. Der König-Ludwig-Lauf war schön, aber dumm, da er auf die Substanz ging. 46km am Stück bei 100 Trainingskilometern ist einfach alles andere als clever. 🙂
Ende Mai dann die Wanderung in Nordengland. Ein wunderbares Erlebnis, nur habe ich des Auswirkungen arg unterschätzt. Sehnen, Bänder und Muskeln waren es einfach nicht gewohnt 6-8h pro Tag mit 20kg Gepäck zu gehen. Regenerationsphase dementsprechend lang, was natürlich kontraproduktiv für die Vorbereitungen für Zell am See war. Nachdem ich mich sehr auf eine vernünftige Regeneration konzentrierte konnte ich zumindest eine relativ konstante Vorbereitung für Zell am See hinlegen. Leider konnte ich es an dem Tag nicht zeigen, vielleicht war ich doch nicht erholt genug oder hatte einfach einen schlechten Tag erwischt. Sei es drum, Aufstehen, Krone richten, weiter machen.
Es folgte eine mehrwöchige Pause. Im Oktober habe ich dann ein bisschen mit Krafttraining bzw Freeletics begonnen. Einfach um auch mal was anderes zu machen. Ich muss sagen, es macht Spass und tut gut. Natürlich macht sich das nicht auf der Waage bemerkbar, denn Fettabbau ist nicht mein Ding und ein paar Muckis sind doch dazu gekommen …. man sieht sie nur nicht, da ich sie unter einem Speckmantel verstecke. 😀 Summa Summarum denke ich aber es ist eine gute Sache.
Der Gesamtumfang 2015 war so gering, wie nie seitdem ich Triathlon mache. Swim: 168km Bike: 3360 km Run: 736 km Für die wenigen Trainingskilometer und vor allem die geringen Trainigswochen (22 Ausfallwochen insgesamt) waren die Ergebnisse doch gar nicht so schlecht. Ich hoffe 2016 wirds besser laufen.
Bis Ende Februar werde ich noch im Ruhemodus ein bissl Radeln, Laufen und Schwimmen. Dann gehen die konkreten Vorebreitungen los auf die Saison 2016. Ziel ist es konstant und effizient Rad zu trainieren. Soll heißen nicht nur lange Touren, sondern auch Kraftausdauer powern, um der Übersäuerung bei kurzen Belastungen entgegenzuwirken. Schön wäre es auch wenn ich es wieder schaffe mehr und konstant zu Laufen. Schwimmen läuft und ich hoffe das halten zu können.Warten wir es ab und freuen uns auf die neuen Herausforderungen. Frei nach Hans Kammerlander: „Ziele sind wichtiger als Erinnerungen“
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Been there, done it and got a shirt ….
Ja und so schnell ist die Triathlonsaison 2015 auch schon vorbei. In Summe eine durchwachsene Saison mit Auf und Ab’s. In Summe aber gut und es ist ja immer schön, wenn es noch Verbesserungspotential gibt. Prinzipiell gilt es festzuhalten, dass man einfach nimmer der Jüngste ist. Jaaaaaaa, ich heul leise, aber das ist das Fazit diesen Jahres. Nicht unbedingt wegen fehlender Leistung, nene die war zeitweise richtig da, sondern eher wegen verlängerter Regenerationszeiten. Hat man sich vor zehn Jahren doch noch ordentlich Beam Cola hinter die Binde gekippt und ist am nächsten morgen zum vereinbarten 15km Run erschienen, so ist man nach der einen oder anderen Trainingseinheit heutzutage froh, wenn man ohne Krampf den Müll wegbringen kann. Ok, alles etwas übertrieben dargestellt, aber ich habe dieses Jahr sehr oft gemerkt, dass man sich einfach mal mehr Ruhe gönnen darf bzw muss. Dabei die richtige Balance zwischen notwendiger Ruhephase und der Überwindung des inneren Schweinehundes zu finden ist wohl die hohe Kunst. ABER … ich werde mich versuchen und Ziel ist es 2016 mit lockerer Muskulatur und entspanntem Stützapperat zu agieren. Nun zur Saison:
BW-Liga 2015
Das erste Rennen in Rheinfelden ging gleich mal richtig in die Hose und zeigte mir wo es (leider wieder) klemmt. Der harte Anstieg beim Radfahren hat mir dermaßen die Schuhe ausgezogen, dass ich mich richtig schwer beim Laufen getan habe. Die Quittung war dann Streichergebnis in der Mannschaft. In den folgenden Tagen und auch Wettkämpfen hatte ich dann immer wieder mit einem Phänomen zu kämpfen. Ich war zwar nicht sooo langsam und kontne auch im Training mal richtig Gas geben, aber gefühlt musste ich meinen Körper dazu zwingen, alles ging schwer und war wie festgegossen. Mit einer längeren Regenerationpause ging es dann immer wieder ganz gut. Dementsprechenden lief auch Waiblingen überraschend gut. Schwimmen und Rad gut, Rad sogar kontrolliert und laufen gings dann mal flott. Schömberg habe ich dann ausgelassen, wobei 132km Wandern halt auch keine wirkliche Ruhephase für Bänder und Sehnen sind, dafür war es aber toll. 🙂
Mannschaftswettkampf in Erbach ging dann doch ganz gut und ich konnte im Laufen auch ein bissl Gas geben. Der letzte Wettkampf dann im Schluchsee lief dann komischerweise super. Schwimmen top (weil ohne Neo), Radfahren musste ich locker machen, dafür ging Laufen doch recht gut. Kein Streichergebnis war ne super Sache. Somit war die Liga 2015 aus meiner Sicht doch recht gelungen, nicht perfekt, aber ok und hat wie immer riesigen Spass gemacht.Ironman 70.3 Zell am See
Zur Vorbereitung hatte ich mich noch in Tübingen angemeldet, um nicht ganz aus dem Wettkampfmodus zu kommen. Leider konnte ich meine Motivation nicht so richtig hoch halten und auch körperlich wollte ich eher auf der Couch liegen, als noch hart für Zell am See zu trainieren. Es wurde alles ein bissl ne Qual und Tübingen gab mir nochmal richtig einen mit. Mental war ich auf einen flachen Lauf eingestellt und wollte nach eher lockerem Radfahren da nochmal losfeuern. Pustekuchen … hätte ich mich vorher mal genauer schlau gemacht, hätte ich gesehen, was da kommt. Verwinkelte Gassen mit kurzen, knackigen Anstiegen haben mir den Zahn gezogen. Naja, es war trotzdem schön dort, weil das Wetter passte und es auch so super in Tübinga isch.
Ich trainierte mehr schlecht als recht und mit wenig Enthusiasmus weiter. Das lag aber glaube mehr an meinen müden und verkrampften Muskeln. Wie auch immer, der Tag in Zell rückte schnell näher und ehe ich mich versah war das Rad eingecheckt. No way back.
Die Nacht vorm Start verlief etwas unruhig. Ich musste ein paarmal den Porzellangott anbeten und schlief auch recht schlecht. Dementsprechend war auch meine Motivation am Start, wenngleich es ein super Ambiente und Umfeld dort in Zell war. Ich durfte in der letzten Startgruppe loslegen. Mit den ersten Armzügen war klar, dass ich heute nicht so richtig auf Krawall gebürstet bin und mich wohl eher so durch den Wettkampf schlängeln werde. Nach ca. 1km Schwimmen erreichte ich dann das Brustschwimmgeschwader der vorherigen Gruppen. Hölle, das ist Spießroutenlauf im Wasser. Du siehst nur noch Füße, die nach Dir treten. Ich bin davon etwas genervt und ziehe das Ruder nochmal an. Nach knapp 32min habe ich die 1,9km Schwimmen hinter mich gebracht. Nicht toll, aber ok.
Beim Weg in die Wechselzone merke ich, dass meine Beine etwas verkrampft sind und mache mal gemütlich. Die ersten Radkilometer waren ok, aber auch hier merkte ich, dass ich nicht die frischesten Beine hatte. Nach ca. 25km kam dann der Anstieg in Richtung Dienten. Es ging so lala und ich hatte trotzdem meine Freude, denn landschaftlich wurde es nun echt wunderbar. Österreich ist einfach schön. In Dienten wirds dann schon steiler und es gab nochmal Verpflegung. Noch ca. 2km bis zum höchsten Punkt, die sollten es aber in sich haben. Das Schild mit 14% Steigung kündigt es an und kurz drauf überlege ich schon ZickZack zu fahren. Altaaaaaa, ich musste echt hart drücken, um nicht vom Rad zu fallen. Da gabs auch Leute, die geschoben haben. Ehrlich, ich war nur unwesentlich schneller. Ich kann alles hochtreppeln, merke aber da schon, dass mich die Sache mehr Kraft kostet, als mir lieb sein wird. Die folgende Abfahrt lass ichs mal schön knacken und schleich mich dann so Richtung Zell. Die letzte Schleife kannte ich halb und in Kaprun angekommen beschliesse ich den Rest ganz locker mit etwas höherer Frequenz zu fahren, in der stillen Hoffnung beim Laufen noch performen zu können. Nunja: 03:05h für die 90km sind jetzt kein Grund zum prahlen, aber mehr war nicht drin.
Die Sonne brannte mittlerweile ordentlich und es hatte glaube schon über 30°C. Ich wollte eine 01:45h anvisieren und legte dementsprechend los. Das ging bis zur Cityrunde in Zell auch gut, dann war stand fest: Junge, die letzten 18km wirst nur durchstochern. Ich laufe von Verpflegungsstelle zu Verpflegungsstelle durch, muss dort aber immer kurz gehen, da ich ordentlich mit Krämpfen zu tun habe. Als Tom mich sieht kann auch er nur noch festellen: „Lauf einfach durch“ 🙂 … und diese Aufgabe war hart genug. Es war echt eine Schinderei und auf der letzten Runde kam keine Freude mehr auf. Ich war dann doch noch ein bissl beleidigt mit mir, da das Laufen in letzter Zeit ja gar nicht so schlecht lief und als ich sah, dass ich in Richtung 6h lief, konnte ich den Trotz zumindest noch so hoch halten, in einer Gesamtzeit von 05:53h zu finishen.
Aber egal, es war ein schöner Tag. Hart aber fair und auch so einen Tag muss man durchstehen. Im Ziel war ich dann doch auch froh und freute mich auf die folgenden Tage, die wir noch dort als kleinen Kurzurlaub verbringen wollten.Ausblick
Jetzt wird regeneriert. Grilln und Chilln steht jetzt janz oben! Im Oktober mal wieder Schwimmen und alternatives Training starten.2016 wird mich der Triathlon wieder haben! 🙂
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Mal wieder was anderes …
… ja man kann auch noch anderweitig die Zeit rumbringen, als mit Triathlon. Erstaunlich aber wahr. 😉 Nachdem ich zwar doch wieder ein bissl in Schwung gekommen bin stand nun die lang ersehnte Reise nach Nordengland zum Hadrian’s Wall Path. Ein Fernwanderweg ähnlich dem Rennsteig, der 132km von der Ost- zur Westküste Englands führt. Ein wunderbares Erlebnis. Den Bericht findet ihr hier.
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Gehe zurück auf Los ….
… und ziehe keine 2.000 €uro ein. So könnte man es momentan ausdrücken. 🙂
Die Berichterstattung ist rar, das liegt daran, dass es tatsächlich auch nicht viel zu berichten gibt. Schon in und vor Rügen merkte ich eine leichte Reizung in der rechten Schulter, dachte mir aber nichts dabei. Bei einer kleinen Holzaktion kam dann die befürchtete Reaktion des Körpers …. knaaack und stech ….. F.U.C.K.
Einige mehr oder weniger sinnfreie Arztbesuche und Physiobehandlungen später weiß ich nun, Fehlstellung des Rückens (ich hab nen Buckel), mangelnde Beweglichkeit und zuviel Haudraufmentalität bewegen meine Sehnen dazu jede gestreckte Armbewegung mit einem stechenden Schmerz zu quittieren. Also gab ich meinem Schweinehund eine Chance und gab mich dem Nichtstun hin. Die absehbaren Folgen traten auch schnell ein oder anders gesagt: Das Gewicht stimmt, ich bin nur zu klein.Die Ziele und Vorhaben für den Winter waren riesig. Ich wollte schwimmen, wie ein Fisch und Skilanglauf fahren, als gäbe es kein morgen. nunja, wie es halt so ist, kommt es dann immer anders. Nach Weihnachten ging es für 10 Tage auf nach Leutasch und ich wollte mal schauen, ob es mit der Schulter zum fahren ging. Siehe da, alles hat funktioniert. Die Arme werden beim Langlauf zum Glück nur soweit gehoben, dass ich keine Schmerzen spürte. Zehn Tage lockere GA1 einheiten auf den Brettern, die die Welt bedeuten wurden bei besten Bedingungen abgespult.
Das Skifahren machte echt Spass, aber ich merkte das mir etwas der Elan und die Motivation fehlte für einen Wettkampf. Klar es waren die ersten paar Kilometer im Schnee und ging echt gut, aber ich hatte NullkommaNull Bock in den roten Bereich zu gehen. Das wurde in den Tagen danach auch nicht besser und ich war leider nicht traurig, als der Thüringer Skimarathon ausviel und auch den Skitrail ließ ich links liegen. Es ist immer recht schwierig herauszufinden, ob man etwas lassen sollte, weil man im Inneren keinen Bock drauf hat oder ob man einfach zu beqquem ist. Als mich diese Gedanken umtrieben und sich die Möglichkeit zum König-Ludwig-Lauf ergaben, wollte ich es dann doch noch versuchen. Also hingefahren und mal für die 50km klassisch angemeldet. … bei einer gesamttrainingsleistung von knapp über 200km Ski-LL ist das etwas irrsinning, aber naja. Die Quittung kam. 🙂
König Ludwig Lauf
Es waren wirklich super Bedingungen und die Strecke sollte mir ja liegen. Ma kommt ja irgendwie gar nicht so recht weg vom Fleck, wenn man in der letzten Gruppe starten muss, aber das kam mir recht, denn ich vermutete schon, dass es hintenraus zäh wird. Ich stelle mich also immer schön bei den Schlangen an und fahre nicht auf Krawall. Nach 8km sehe ich Flüssi an einer Schleife, er hat da schon soviel Vorsprung, dass ich weiß, das ist uneinholbar. Der weitere Streckenverlauf ist entspanntes Dahinrutschen und ich genieße den Tag.Ab Kilometer 30 wird es dann aber doch zäh. Ich merke, das mir der Druck in den Armen fehlt und ich energetisch so schon auf Reserve laufe. Der Verfall ist von Kilometer zu Kilometer dann doch deutlich spürbar. Ab Kilometer 40 tut mir dann doch alles weh, Handgelenk von den Schlaufen, Ellenbogen und Oberarme und Rücken meckern auf das Äußerste und Oberschenkel und Waden senden auch eindeutige Signale in Richtung Hirn.
Das die Strecke dann nur 46km anstatt 50km hatte kam mir sehr gelegen, denn ich war platt wie ein Flunder. Nach 02:34h war ich dann endlich angekommen. Es ist ein schöner Lauf, wenngleich es mir ein bissl zu voll ist. Wenn ich da je wieder starte steht aber fest: Mehr Training und vordere Startgruppe. 🙂
Saisonvorbereitung Triathlon 2015
Nun noch kurz zur aktuellen Lage. Seit ca. 3 Wochen versuche ich wieder zu schwimmen, da die Schulter besser scheint ….. gesagt, getan …. seit Sonntag schwimme ich nicht mehr, da ich den Arm kaum heben kann. Es ist wie es immer ist. Es läuft halbwegs, also vn Null auf Hundert. Strafe muss sein. Bissl Rad bin ich auf der Rolle und mit dem MTB gefahren. Das neue Rennrad durfte auch schonmal rollen.
Morgen geht es ab nach Malle und ich hoffe da ein bisschen Einrollen zu können, damit die Saison nicht zur Vollkatastrophe wird. … Achja, ein bissl joggen tue ich nebenbei auch, aber das komische Gewackel um die Bauchgegend drumrum nervt mich dabei zu arg. 😀
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Das Finale …
… wie vorab geschrieben wollte ich meinen Leistungsstand vor Rügen nochmal in Malterdingen testen. Ich kannte die Strecke vom letzten Jahr und fand es eine gute Sache für die Vorbereitung. Wir sind zwei Tage vorher angereist, um Samstag noch genügend Zeit für ein bissl Trainings und Vorbereitung/Einchecken usw zu haben. Die Trainingskilometer auf Rad und Laufen fühlten sich super an.
Wettkampf MalterdingenSchwimmen: … ging so lala. Am Start stehe ich zwischen zwei alten Kampfschwimmern. Die Typen sahen nicht so aus, als würden die im Wasser viel Platz lassen. Dementsprechend bin ich gleich mal los, wie eine Rakete. Nach 200 Metern merkte ich aber ordentlich die Arme und lies mal ein bissl Gas raus. Danach bin ich ganz gut mit einer Gruppe mitgeschwommen, wobei ich da sicherlich nicht am Limit war. Zeit für 700m: 10:45 min
Rad: Ich hatte mir vorgenommen sehr verhalten zu fahren, um genügend Kraft für einen guten Lauf zu haben. Mir war wichtig mal wieder einen guten Lauf zu haben, ohne danach völlig KO im Ziel zu liegen. Gesagt getan, die Strecke ist wunderbar und ich fahre schön gemütlich mit Tinchen die 32 km in 01:01h ab. Wobei gemütlich natürlich ein bisschen übertrieben ist, aber ich war nie im Grenzbereich.
Laufen: Der Wechsel fühlte sich gut an und ich hatte echt Bock auf die kommenden 10km. Ich laufe also gleich mal ordentlich an und versuche meinen Takt zu finden. Es lief, ich kann es einfach nicht anders sagen. KM 1 und ich schaue auf die Uhr: 04:10 min …. Geil und ich fühlte mich noch im kontrollierbaren Bereich. Ich beschließe nicht mehr aufzudrehen, um so durchzukommen und keinen Einbruch zu riskieren. Klappt alles super, wenn es hintenraus auch hart wird, komme ich nach 30 min für die 7,2 km in insgesamt: 01:45h im Ziel an. Der Wettkampf war super und ich fühlte mich gut für Rügen.
Die letzten Wochen vor Rügen sollten dann doch schwerer werden, als erwartet. Ich hatte keine körperlichen Probleme oder andere Dinge am Hals, sondern die lange Saison machte sich einfach bemerkbar. Der Drang zum Bewegen und zum hart trainieren war irgendwie weg. Im Endeffekt war ich einfach nur froh, das Rügen bald anstand und danach Pause sein sollte. Natürlich freute ich mich noch auf den Wettkampf und das Gesamtevent drumherum, aber sportlich musste ich feststellen, dass die Luft etwas raus war.
Nunja, da muss man aber durch. Also schön alles weitergemacht und dann ging es auf die 950km lange Reise ins schöne Binz. Vorab gab es noch einen Zwischenstop in Rostock, wo wir bei Kerstins Eltern erstmal ordentlich mit Nahrung versorgt wurden. Das Wetter zeigte hier schon, was es in den nächsten Tagen so vorhaben würde. In Binz angekommen fuhren wir gleich mal die Strecke ab. Eine wunderbare Runde, die vor allem schnell war. Blöd nur, dass die letzten Kilometer vor Binz und somit vorm Wechsel genau im Gegenwind lagen. An den folgenden Tagen sollte es nicht besser werden mit dem Wetter. Die Wellen auf der Ostsee sind 1-2 Meter hoch und ich habe keinerlei Muse da drin zu schwimmen. Abgesehen davon wäre es grober Unfug gewesen, da reinzugehen. Flüssi musste es unbedingt probieren und wir waren echt froh, als er wieder heil am Strand zurück war.
Am Vorabend zur Wettkampfbesprechung wird bekanntgegeben, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach einen Duathlon geben wird. ….. Ooooooha, auf einmal waren die Wellen ganz klein in meinen Augen und ich wollte soooooo gerne schwimmen. F.U.C.K. …. Ein Duathlon. An diese Wettkampfform habe ich keine guten Erinnerungen und schon gar keine Erfahrung, denn nach meinem ersten und einzigen Duathlon stand für mich fest, dass ich das nicht mehr freiwillig mache. Die Belastung auf die Beine ist einfach nur fies.
Es kam, wie es kommen musste. Schwimmen viel aus und wurde durch einen 5,5 km Lauf ersetzt. Das Wetter zeigte sich auch von seiner „besten“ Seite und ich war alles andere als motiviert, als ich zitternd am Start stand.Lauf1: Mit dem Startschuß verfliegen die Bedenken und Nervosität. Ich konzentriere mich auf mich und meinen Körper. Ziel ist es kontrolliert und flott über die erste Strecke zu kommen ohne zu überziehen. Es läuft ganz gut, aber ich muss mich arg zusammennehmen, um in das Rennen zu finden. Klar ist man im Rennen und macht sein Ding, aber meiner Ansicht nach muss der Kopf auch komplett dabei sein. Damit meine ich das man sich genau im aktuellen Moment befindet, dort alles richtig und kontrolliert macht und nicht an das Radfahren oder die letzten 21km denkt. Es gelingt mir nicht wirklich und ich bin irgendwie froh als es aufs Rad geht.
5,5km: 00:23:11 h
Rad: Die Wechselzone fühlt sich unendlich lang an. Am Rad angekommen höre ich noch kurz Kerstins Familie, aber ich bin im Kopf schon auf der Strecke. Es regnet, wie es halt so regnen kann und die Windböen, die manchmal durch die Gasse kommen, lassen erahnen, was kommen wird. Es geht erstmal topfeben aus Binz raus und ich lasse den Tacho bei 38 km/h stehen. Wind günstig, Wetter scheiße, Beine so lala. Erstmal essen, trinken und reinkommen.
Nach ca. 6km der erste Hügel, den ich mal gelassen angehe. Auf der Abfahrt und folgenden Strecke nach Bergen habe ich aber schon eine ordentliche Brise im Gesicht. Bis Bergen fühlt es sich ewig an und das Geratter über das Kopfsteinpflaster machen es nicht besser. Aus Bergen raus zeigt sich Rügen von seiner „besten“ Seite. Es regnet so arg bzw stark, dass ich mir nicht sicher bin, ob es Hagel ist oder nicht. Trotz der permanenten Bewegung merke ich, dass meine Beinmuskulatur kühl wird. Was solls, den anderen geht es nicht besser und der Geschwindigkeitsschnitt sieht trotz allem gut aus. Am Ende der ersten Runde werde ich am Berg noch schön von Muttchen, Ela und Co angefeuert. Ich mache einen auf: Mir geht’s prima, obwohl ich merke, dass die zweite Runde kein Zuckerschlecken wird. Dann Abfahrt nach Binz rein voll genommen, um mit Speed durch die City zu düsen, um einen guten Eindruck zu machen.
Runde zwei wird wie erwartet zäh. Ich fahre wirklich hart am Limit, aber entweder Wind oder doch fehlende Power im Bein, lassen den Schnitt vor allem hintenraus arg sinken. Ein bisschen war ich dann auch schon in Gedanken bei den abschließenden 21km Laufen, die mich nicht gerade euphorisierten. Als ich vom Rad absteige, weiß ich was die Stunde geschlagen hat. Meine Füße sind taub vor Kälte und meine Beine dumpf und taub. Ich eier durch die Wechselzone und versuche die ersten Anzeichen einer völlig verkrampften Muskulatur zu ignorieren.
90km: 02:46:57 h
Lauf2: Als ich auf die Strand-Promenade einbiege nehme ich mir fest vor einfach mein Ding zu laufen, bis ich im Trott bin und konzentriere mich einfach nur noch auf mich ohne das Ringsrum. Das Zwicken im linken hinteren Oberschenkel blende ich weitesgehend aus. Naja, weitesgehend waren genau 2 km und ich stand. Der Oberschenkel machte dermaßen zu, dass ich erstmal stehen bleiben und massieren musste. Toll, dachte ich mir. Es fehlen ja nur noch 19. Das Weiterlaufen fällt nicht leicht, aber ich hoffe irgendwie wieder reinzukommen. Kurz vor Ende Runde1 kommt mir Flüssi entgegen. Das Wetter wird besser und meine Beine können sich wärmen. Dementsprechend kann ich auch wieder schneller laufen und nehme mir vor wenigstens Flüssi noch beim Laufen zu überholen.
Was danach kam weiß ich nicht mehr so genau, ich laufe einfach so schnell es halt in dem Moment ging. Ab und zu höre ich bekannte Stimmen, die mich anfeuern und freue mich, aber im Endeffekt war ich völlig abgetaucht und hoffte, dass es schnell vorbei geht. 😉
Nach drei Runden hole ich Flüssi ein, der aber schon in Richtung Ziel abbiegen darf. Auf der letzten Runde verlassen mich dann etwas die mentalen und körperlichen Kräfte und ich ziehe es einfach nur noch durch.
21km: 01:45:48h
Im Ziel angekommen merke ich aber erstmal richtig, wieviel Körner es dann doch gekostet hat. Mir geht’s erstmal nicht so gut und mir krampft sich alles zusammen. Nach ein paar Schluck Wasser, zwei Minuten sitzen und ein paar aufmunternden Worten gings aber wieder.
Gesamt: 05:07:07h
Fazit: Vor dem Wettkampf dachte ich mir: 05:15h wäre ein guter Tag, alles andere ein Sahnehäubchen. Mit dem Wetter und Duathlon usw bin ich mit der Zeit auf jeden Fall zufrieden. Ich konnte lange auf dem Rad drücken und bin trotz kleiner Problemchen wieder gut ins Laufen gekommen. Für das Wetter kann niemand was, aber es waren nicht direkt meine Bedingungen. Ansonsten ist Rügen eine Reise wert und ein wirklich geiler 70.3 der mich sicher nicht zum letzten Mal gesehen hat. -
Holy shit …
… ouhha, jetzt hats mich erwischt. Aber dazu später. Was bisher geschah:
Nach dem Ende der LIGA konnte ich doch tatsächlich mal eine Woche die Füße still halten und das Training stark reduzieren. Zugegeben, es ist mir nicht schwer gefallen, da ich doch recht platt war. Aber ich merkte, das es voran ging und freute mich auf die letzten Wochen.Geplant waren zwei Trainingsblöcke a 3 Wochen und dazwischen eine Woche Pause. Erster Block hart und lang, zweiter Block gemischt um noch Spritzigkeit zu bekommen. Block eins geht gut los und wir starten an dem Wochenende mit der wohl regenreichsten Fahrt des Jahres. 110km Volldampf bei sintflutartigem Regen waren einfach nur der Hammer, dass ich mich danach noch zu nem 11km Lauf hinreißen konnte, zeigte mir, dass ich gut drauf war. Gut, nach den 11km war ich platt, wie ein Flunder, aber das war ja der Plan. Unter der Woche brav TBC-Training und das nächste Wochenende gings wieder hart zur Sache. Danach gingen nur noch 8km Laufen und ich war wieder völlig KO. In der Woche drauf fühlte ich mich aber ganz gut und beschloss einen Wettkampf zum Abschluß von Trainingsblock1 einzubauen. Einfach nochmal richtig einen draufhauen und gut. Gesagt, getan und beim Summertimetriathlon für eine Kurzdistanz angemeldet.
Vor lauter Euphorie hatte ich dabei das gesamte Wochenende aber ordentlich mit Events vollgepackt, aber ich wollts wissen. Donnerstag noch schnell ein bissl schwimmen, dann ab nach Thüringen. Ankunft 01:00 Uhr und ab in die Falle. Freitag früh 8km lockeres Laufen mit Sammy … ging gut. Tags über noch Erledigungen für Dads Geburtstag und Abends dann auf die Feier. Bett 01:00 Uhr mit (ungelogen) grad mal drei Bier. Samstag früh 09:30 Uhr Anfahrt nach Stuttgart. Rest des Tages Vorbereitungen für den Wettkampf am Sonntag. Tinchen hat noch neue Reifen bekommen, damit auch ja kein Defekt vorliegen kann. Sonntag früh 07:00 Uhr Abfahrt zum Wettkampf.Summertime Triathlon
Anreise usw ok, aber als ich so im Auto sitze merke ich, dass ich doch irgendwie KO und müde bin. Naja egal, Sachen holen und da treffe ich auch schon Volker und Benni. Check in in W2 und ich fahre mit Benni zum Start. Leider ist meine Startzeit erst 11:17Uhr und ich habe somit noch viiiieeeel Zeit bis zum Check In. Ich sitze also da, schaue den anderen bei Wettkampf zu und schmore dabei in der Sonne. So langsam steigt zwar die Nervosität, aber ich fühle mich nicht spritzig genug. Ich dachte mir dann, dass es dann wohl doch an den zwei harten Wochenenden vorher lag. Beim Aufwärmen drückt es mir schon dermaßen den Schwieß aus den Poren, das mir klar wird: Das wird heut fies. Dann sollts auch losgehen.Schwimmen:
Also nach Karlsdorf muss man unbedingt mal, allein schon wegen dem Schwimmen. Der See ist sowas von klar, da kommt Schwimmbeckenfeeling auf. Megageil! Ich finde ein paar flotte Füße und hänge mich dran. Super Gefühl. Erste Runde, Landgang …. die flotten Füße vor mir hauen gleich mal ab. Ehe ich es überhaupt schnalle, dass ich stehe, ist der schon wieder im Wasser. Ich aso flott hinterher und wieder aufgeschwommen. Lief tatsächlich gut und ich überhole ihn mal. Er nimmt die Einladung dankend an und nutzt nun meinen Schwimmschatten. Kurz vor Ende verpeil ich ein wenig die Richtung, was unnötig Zeit gekostet hat. Aber jetzt kams. Aufstehen und zum Wechsel, ich bekomm gleich mal direkt Krämpfe in den Waden und Oberschenkel. FUCK !!! Was soll das denn? Also wie eine angeschossene Ente zum Rad.
Rad:
Der Wechsel war eine Katastrophe und ich hab schon Bedenken überhaupt aufs Rad zu kommen. Als ich dann aber drauf sitz, geht es ganz gut. Es zwickt ein bissl, ich kann aber ganz gut draufdrücken. Topfebene Strecke, kaum Wind, ich schau auf den Tacho 41 km/h … bitteeeeee? wie geil ist das denn? Ich lass das Gas gleich mal stehen. Als ich gefühlt 20km gefahren bin, schaue ich wieder auf den Tacho 40 km/h aber tatsächlich erst 4km gefahren …. ok, nimm maln bissl raus sage ich mir. Runde eins und zwei laufen ganz gut. Ich versuche konstant bei 36km/h zu bleiben. Runde drei kommt dann wohl doch etwas mehr Wind auf oder meine Kräfte schwanden, denn da hat es dann nicht mehr so mit den 36 km/h geklappt. Ich fühlte mich aber noch ganz gut. Dann ab zum Wechsel. Der Abstieg machte klar, was kommen wird.
Laufen:
Mal schön losgeeiert. Ich vermute es sah etwas lustig aus, wie ich los bin. Aber ich wollte 04:30 min/km auf den 10km halten. Dementsprechend bin ich auch los, merkte aber schon ziemlich arg meine Beine. Die waren nicht nur leer, die waren quasi taub. Ersten 5km in 23min ließen mich noch kurz hoffen, aber ab km 6 war die Luft entgültig raus.
Kurz vor mir sehe ich noch Volker, der ja in der zweiten Startgruppe schon gestartet war. Als ich ihn überhole sehe ich, dass er keinen Chip mehr dran hat. Der Haudegen läuft also noch ein paar Runden aus. 🙂 Er sieht, wie ich leide und schreit: Los Michl, ALL OUT !!! Ich kann nur noch stammeln, dass seit 1km alles raus ist. Er begleitet mich auf den letzten vier Kilometern und darf sich das Drama live anschauen. Also danke mal an der Stelle für die aufbauenden Worte, aber an dem Tag hätte man zaubern müssen, um mir auch nur noch ein bissl Geschwindigkeit zu entlocken. Ich sags mal so, ich bin eingebrochen, wie man nur einbrechen kann. Es ging nichts, aber auch gar nichts mehr und ich schleppe mich ins Ziel. Meine Zeitvorgabe von insgesamt sub 02:30h konnte ich halten, aber ich war völlig KO.
In Summe gar kein so schlechter Wettkampf, aber das Laufen war ernüchternd. Es gab und gibt aber momentan genug Dinge, die mich aufbauen und mir Freude bereiten. Dementsprechend war und bin ich nicht niedergeschlagen. Montag dann ausschwimmen. Ging ganz gut und dann kam der Dienstag.
Ich wache frühs auf und habe voll die Reibeisenstimme. ???? Wasn jetzt ???? Sonst gehts mir gut, nur voll die fiese Stimme. Im Geschäft denken alle ich war einen heben. Tagsüber noch alles gut, aber als ich Abends daheim bin, hauts mich um, Schüttelfrost, Schweißausbrüche und ich glühe wie ein Hochofen. Mittwoch früh nimmt das Drama seinen Lauf. Darmprobleme vom Allerfeinsten. Und zwar so, wie ich es noch nie im Leben hatte. Ich gehe gleich mal auf die Waage 76kg. In Summe fühlte ich mich nicht schlecht, aber der Gang zur Toilette glich dem Wegtragen von ein paar Litern Wasser. Donnerstag das gleiche, keinerlei Besserung in Sicht. Ich nehme ordentlich Flüssigkeit zu mir, aber es sind da schon 74,5kg. Donnerstag abend 73,5kg. Klasse Diät, Freitag erstmal zum Arzt. Mit den verschriebenen Mittelchen fühlt sich der Bauch besser an, war es aber nicht. Samstag dann leichte Besserung, Sonntag gings wieder leicht bergauf. Gewicht 72,5kg. Das wäre ideal für Rügen gewesen. 😉 Seit Montag gehts wieder etwas besser und ich hatte ja zumindest noch das Glück, dass es in der Erholungswoche passiert ist. Zwar muss ich nun noch etwas Geduld haben und meinem Körper Zeit geben sich davon zu erholen, aber lieber jetzt, als sowas in zwei Wochen.Next Steps:
Erstmal erholen von der Nummer und dann wieder Fahrt aufnehmen. Ich hoffe es ist nicht allzuviel verloren gegangen, damit in Rügen zumindest ein solider Wettkampf draus wird. Das heißt ab Donnerstag mal wieder etwas paddeln, Freitag gehts nach Malterdingen, wo wir Samstag mal das Rad ausführen werden. Dann Sonntag nochmal Rad in der Staffel fahren, wenn ich da aber sicherlich keine Wunder vollbringen werde. Dann eine Woche nochmal ein bissl fies trainieren und dann wird schön getapert bis Rügen. Wetter usw für rügen sind mir egal. Ich freue mich wied Sau auf den Wettkampf und die Tage dort oben, es wird ein Fest werden !!!So long
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Endspurt eingeläutet ….
Step one to Rügen ist vollbracht. Die BW-Liga hatte gestern ihren Abschluß am Schluchsee und ab jetzt geht der Blick nur noch in Richtung Rügen.
Schluchsee
Wie immer eine harte Nuss. Wetter ganz angenehm und Strecke verkürzt. Dafür Strecke vom Profil anspruchsvoller und Schwimmen mit Landgang. Achja, Wasser: ARSCHKALT!
Die Woche vor dem letzten LIGA-Wettkampf war schon recht zäh und die Müdigkeit war spürbar, aber einer musste ja noch. Das Schwimmen ging dementsprechend schwer von der Hand. Beim Landgang habe ich kurz echte Probleme mich zu sammeln. Wenn das Blut in die Beine schießt, wirds kurz echt komisch im Kopf. Runde zwei hänge ich mich einfach an ein paar Füße dran, so richtiger Kampfeswille will nicht aufkommen. Ich rechne schon damit das alle Räder unseres Teams wieder weg sind bis ich ankomme. Erstaunlicherweise ist es nicht so. Flüssi und ich wechseln zusammen. OK dachte ich, vielleicht fühlt sichs nur schlecht an.
Rad: Naja es will sich auf der selektiven Strecke einfach keine Gruppe finden oder anders ausgedrückt: Ich bin nicht stark genug, um eine Gruppe zu halten. Keine Gruppe bedeutet ALL IN! und ich trete einfach so gut es geht. Die Anstiege sind echt fies und ich erwarte eigentlich jeden Moment, dass Tom und Martin mich holen. Ende Runde 1 kommt dann Tom vorbei. Ich nehme die Abfahrt mit ihm zusammen und sehe und lerne, wie man im Wettkampf fährt. An den Anstiegen Runde 2 muss ich ihn ziehen lassen. Wahnsinn, wie er die Berge hochdrückt. Jetzt dürfte es nicht mehr lange dauern, bis Martin kommt. … tut er aber nicht.
Laufen: Wechsel klappt diesmal ganz gut und als ich mich auf die ersten Meter mache höre ich Kerstin, wie sie Martin anfeuert. Ok, er ist nicht weit weg, das wird hart im Laufen für mich. Zwei Runden braucht er, dann hat er mich. Lockerleicht zieht er an mir vorbei, ich kann nichts mehr gegensetzen. Seitenstechen und Beine, schwer wie Blei, verhindern jegliche Beschleunigung. Egal, jetzt nur noch ins Ziel durchziehen. Gesagt, getan …. Erleichterung!Fazit LIGA: Eine gute Saison. Ich war nur einmal Streichergebnis und konnte ein paar gute Wettkämpfe machen. Es gibt allerdings immer noch viel zu Lernen und zu Verbessern. Ich werde dran bleiben.
Rügen: Jetzt erstmal regenerieren und Kräfte sammeln. Die letzten 3 Wochen waren hart. Dann wird wieder Fahrt aufgenommen und auch wieder lange Einheiten absolviert und vor allem viel gelaufen. Da fehlt es doch ordentlich. Ansonsten freue ich mich riesig auf das Event. Ich bin im Plan und bereit für das Abendteuer Halbdistanz. Immerhin meine Erste! 🙂